Ungefähr in diesen Grenzen existierte der Landkreis seit dem 14. Jh. bis 1975. Vor dem Krieg bestand er aus 80 Gemeinden und 3 Städten, umfasste das Gebiet von 1102 km² und war von 52,5 tausend Einwohnern bewohnt. Nach dem Krieg wurde er in 3 Städte und 13 Sammellandgemeinden geteilt: Bobrówko, Drezdenko, Goszczanowo, Gościm, Górki Noteckie, Stare Kurowo, Lubicz, Mierzęcin, Niegosław, Ogardy, Słonów, Trzebicz, Zwierzyn, die im Jahre 1946 auf 9 reduziert wurden. Den Gemeindestatus haben Goszczanowo, Górki Noteckie, Lubicz und Mierzęcin verloren. Bis zum Jahr 1954 war das Gebiet des Landkreises gleich wie vor dem Krieg. 1954 wurden aus dem Landkreis Strzelce folgende Dörfer ausgeschlossen: Chełst, Moczydła, Kawczyn und Nowe Bielice. Diese wurden in die Woiwodschaft Posen aufgenommen. Dagegen Wołogoszcz mit Derkacze und Grąsy wurden der Woiwodschaft Stettin angeschlossen. Das Gebiet wurde auf 1065 km² reduziert und war von 47 tausend Einwohnern bewohnt. 1973 wurden 7 Gemeinden gegründet: Bobrówko, Dobiegniew, Drezdenko, Gościm, Stare Kurowo, Strzelce Krajeńskie und Zwierzyn. Am Anfang des Jahres 1976 wurde nach der Aufhebung des Landkreises Bobrówko in die Gemeinde Strzelce Krajeńskie und Gościm in die Gemeinde Drezdenko aufgenommen. Der Gemeinde Dobiegniew wurde fast die ganze Gemeinde Radęcin aus der der Woiwodschaft Stettin angeschlossen. Kraft des polnischen Gesetzes über die Reform der Landkreisverwaltung wurde am 1. Januar 1999 Landkreis Strzelce – Drezdenko gegründet, der das Gebiet des Nordteils von Woiwodschaft Lebus aufnimmt und aus folgenden Städten und Gemeinden besteht: Strzelce Krajeńskie, Dobiegniew, Drezdenko und Gemeinden: Stare Kurowo und Zwierzyn. Der Sitz der Landkreisbehörden befindet sich in Strzelce Krajeńskie.
Strzelce Krajeńskie
Strzelce liegen auf dem historischen Weg von Aachen nach Königsberg. Die älteste Erwähnung von Strzelce stammt aus dem Jahre 1272 und wurde in der Großpolen-Chronik vermerkt. Die ersten Bewohner beschäftigten sich mit Anbau, Handwerk, Handel - vor allem Fischhandel - und mit Brauerei. Im 18. Jh. in den Zeiten von Friedrich Wilhelm des II. und Friedrich des II. kam es zur Besiedlung der Netze-Moore. Der 2. Weltkrieg brachte der Stadt erhebliche Zerstörungen mit. Ihre Auswirkungen konnten erst in den 60-er und 70-er Jahren des 20. Jhs beseitigt werden.
Drezdenko
Die Geschichte der Stadt greift an den Anfang des polnischen Staates zurück. Die Burg von Drezdenko wurde von Mieszko I. im 10. Jh. an der Verkehrsroute aus Poznań Richtung Pommern errichtet. In den Zeiten der Herrschaft von Bolesław III. Schiefmund war Drezdenko der Sitz der Kastellanei. Jahrhunderte lang ist Drezdenko von Hand zu Hand übergangen. Ab dem Jahr 1637 besetzten Drezdenko die Schweden und in weiteren Jahrhunderten die russischen Heeren, was zur völligen Ruine der Festung führte. In der Zeit der Napoleonischen Kriege dagegen besetzten die französischen Truppen die Stadt. 1945 wurde Drezdenko an Polen angeschlossen. Einige Jahrzehnte lang in der Nachkriegszeit war die Stadt als Industriezentrum und Verwaltungszentrum für die umliegende Landwirtschaft angesehen.
Dobiegniew
1250 übergab der König Przemyslaw I. Dobiegniew an das Zisterzienserinnenkloster bei Poznań. Das bisherige Fischerdorf erhielt die Stadtrechte um das Jahr 1298.
Die Stadt war mehrmals durch Großbrände zerstört. In den Kriegsjahren 1940 1945 befand sich in Dobiegniew das größte Kriegsgefangenenlager Offizierslager II C (Oflag II C) Woldenberg, in der ca. 6500 Offiziere und Unteroffiziere gefangen gehalten waren. An der Stelle des Oflags gründete man das Museum der Woldenberg-Gefangenen. 1945 war die Stadt zu 85% zerstört.
Zwierzyn
Das Dorf selbst war in den Jahren 1765 bis 1766 erbaut und besiedelt, also in der Zeit der großen Aktion der Kolonisation des Netze-Tals, die von dem König von Preußen Friedrich des Großen vorgenommen wurde. Damals wurden 40 neue Ansiedlungen und Weiler gegründet. Unter den neu gegründeten Kolonien war auch Zwierzyn.
Stare Kurowo
Stare Kurowo ist ein sehr altes slawisches Dorf, das der Burg Drezdenko unterstand. Die ältesten bekannten Erwähnungen dieser Ortschaft stammen aus dem Jahr 1317. In Januar 1945 waren die Gebiete von Stare Kurowo durch die 1. Weißrussische Front der Roten Armee und der Polnischen Armee befreit und kehrten vollständig nach Polen zurück. Seit dieser Zeit begann eine ganz neue Periode in der Geschichte dieses Landes.
